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Presse

Artikel: Mitteldeutsche Zeitung – 22.03.2013

Pressefoto Brauart 2013 Dessau

Plakat mit optischem Streich

Die Brau-Art-Macher präsentieren das Plakat für die September-Schau. Ralf Schüler, Beauftragter für Städtepartnerschaften der Stadt Dessau-Roßlau, hält den Entwurf für außerordentlich gelungen.

DESSAU-ROSSLAU/MZ. | Das Plakat für die Brau-Art 2013 ist ein echter Blickfang. Bevor einem der diesjährige Titel „Illusionen“ ins Auge fällt, muss man das von Oliver Prill gestaltete Poster schon etwas ausdauernder betrachten. Aus einem Schachtel-Puzzle in den Farben weiß, rot und türkis ragen klobige Buchstabenblöcke in unterschiedlicher Höhe heraus.

„Der Blick muss einfach länger verweilen. Und bei einem Plakat ist das ja notwendig und gut“

Nicht sofort lässt sich der aus dem verschobenen Quaderfeld herauswachsende Schriftzug identifizieren. Prill freut sich über den gelungenen optischen Streich, der Aufmerksamkeit verlangt. „Der Blick muss einfach länger verweilen. Und bei einem Plakat ist das ja notwendig und gut“, findet der Gestalter von der Agentur „Stilartisten“ in der Dessauer Wasserstadt.

Ralf Schüler, Beauftragter für Städtepartnerschaften der Stadt Dessau-Roßlau, hält den Entwurf für außerordentlich gelungen. Bei der Präsentation des Plakats, zu welcher sich mit Klaus Tonndorf auch der Vorsitzende des Städtepartnerschaftsvereins Dessau-Roßlau gesellte, konnte er eine künstlerische Bereicherung der Brau-Art ankündigen: mit Eva Brodska, die sich auf die Gestaltung textiler Landschaften spezialisiert hat und aus der tschechischen Partnerstadt Roudnice kommt.

Die Beteiligung dieser Künstlerin an der Schau, die vom 7. bis 22.  September stattfindet, sei auch für ihre hiesigen Kollegen wichtig, „weil ein Gewinn auf beiden Seiten herausspringt“, meinte Schüler. Überhaupt nimmt die Internationalität auf der Brau-Art zu. Neben Eun Jung SeoZimmermann, einer Berlinerin koreanischer Abstammung, gibt der Belgier Hannes D´Haese in diesem Jahr in Dessau seine Visitenkarte ab.

Jan Geldof, Reiseunternehmer aus den Niederlanden, hat seine Stippvisite auf der ITB in Berlin genutzt und als Freund D’Haeses inzwischen weitere farbenfrohe Tierskulpturen nach Dessau-Roßlau transportiert. Zu den schon öffentlich bekannten zählt die orangene Dogge, für die im benachbarten Oranienbaum noch ein geeigneter Ort der Präsentation gesucht wird. Nach einem Gespräch zwischen Geldof und den Machern der Brau-ART ist Olivia Seipelt freilich mehr denn je davon überzeugt, die Dogge auf dem Gelände der historischen Schultheiß-Brauerei ins richtige Licht setzen zu können. Hinzu gesellen sich voraussichtlich 15 weitere Figuren aus dem Atelier von Hannes D’Haese.

Ralf Schüler wiederum kündigte an, dass die Leiterin der angesehenen Kunstgalerie in Roudnice größtes Interesse hat, sowohl die Anhaltische Gemäldegalerie als auch die Brau-Art in Augenschein zu nehmen. Klaus Tonndorf zufolge sind in der tschechischen Stadt mehrere zuvor industriell genutzte Areale geeignet, um sie zu Schaustellen für moderne Kunst zu verwandeln. „Dort ist Potenzial vorhanden.“

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Artikel: Mitteldeutsche Zeitung – 13.11.2012

Pressefoto Dessau-Plakat

Plakat der Versöhnung im Namensstreit

„Dessau-Roßlau muss Dessau-Roßlau bleiben!“ Die Werbeagentur „Die Stilartisten“ hat mit ihrem Werk einen Nerv getroffen.

DESSAU-ROSSLAU/MZ. | „Dessau-Roßlau muss Dessau-Roßlau bleiben!“ – die Diskussion um eine Namensänderung der Stadt hat in der Vergangenheit zu aufgeheizten Bürgenforen geführt und wird auch in Zukunft kontroverse Debatten auslösen. „Das Thema der Stadtnamensgebung ist sehr zäh. Das kriegen sogar andere Städte in Sachsen-Anhalt mit“, sagt Norman Enke von den „Stilartisten“, einer Werbeagentur aus Dessau-Roßlau.

Das Plakat sei nun der Ausdruck dessen, was den vier Machern aus der Agentur auf den Nägeln brannte. „Uns ist wichtig, dass die Stadt als Marke ihre Stärke erhält. Das kann nur funktionieren, wenn die Bürger dahinter stehen, sonst hat das keinen Erfolg“, so Enke. Eine Umbenennung in Bauhausstadt Dessau hätte keinen Erfolg, wenn die Parteien zerstritten seien, führt Enke an. Doch die Firma selbst will sich nicht festlegen, welcher Name der richtige oder bessere für die Stadt wäre. „Das Thema beschäftigt uns schon. Aber richtig Stellung zu beziehen, fällt uns auch schwer“, berichtet Enke.

Vor allem will die Agentur mit dem Plakat für Versöhnung sorgen, „weil sich ja sonst keiner findet“, so Enke. „Die Stadtteile driften auseinander, das versuchen wir mit dem Plakat abzufedern. Wir wollen, dass man Dessau-Roßlau als Gesamtes sieht.“

Natürlich will eine Werbeagentur immer auch auf sich selbst aufmerksam machen. Die kreierten Plakate können in einem angegliederten Online-Shop von den Stilartisten gekauft werden, doch glaubt man den Worten von Norman Enke, dann geht es auch um das große Ganze: „Dessau-Roßlau ist eine Kultstadt. Es ist schade, dass so viele Jugendliche hier wegziehen.“

Zoberberg, Roßlau, Waldersee, Dessau, Brambach und weitere Stadtbereiche versammelt auf einem Plakat. Mehr Symbolik geht nicht. Dabei ist die Idee, alle Teile einer Stadt grafisch zu vereinen, gar nicht neu: In vielen Städten, darunter New York, Berlin und Hamburg wurde sie bereits umgesetzt. So musste Norman Enke zur Sicherheit auch erstmal googeln und sich vergewissern, ob es für Dessau-Roßlau nicht schon ein solches Poster gibt. Doch er konnte nichts finden.

Über 50 „Gefällt mir“-Klicks hat die kleine Agentur für ein Foto des Plakats von den Facebook-Nutzern erhalten. „Clever gemacht, Leute“, lautet ein Kommentar darunter. Die Grüne Bundesgeschäftsführerin Steffi Lemke aus Dessau-Roßlau fragt an gleicher Stelle, ob sie das Plakat für den OB-Wahlkampf 2014 benutzen kann. Zumindest in grün hätten die Stilartisten das Plakat zur Verfügung, so die Antwort. Die Firma selbst legt sich aber politisch nicht fest: „Bunt ist unsere Lieblingsfarbe“ schreibt sie zeitlich versetzt nach dem Kommentar von Lemke auf Facebook und präsentiert darunter unterschiedliche Farbversionen des Plakats.

Mit der Überzeugung in der eigenen Sache und der positiven Resonanz im Rücken überlegt die Agentur schon, wo das Plakat prominent platziert werden kann. „Wir haben auch über die Stadteingangstafeln rumgesponnen. Da würden sie ganz gut reinpassen“, träumt Enke.