Die Gründer-Story
Artikel: Mitteldeutsche Wirtschaft – MEDIENWIRTSCHAFT / MARKETING / WERBUNG / DRUCK
Traumstart trotz Wirtschaftskrise
Das Jahr 2009 war für die Werbebranche alles andere als einfach. Werbeetats wurden gekürzt und viele Projekte auf Eis gelegt. Den Mut, sich in einer solch schwierigen Zeit auf eigene Beine zu stellen, bringen die Wenigsten auf. Den Entschluss, sich trotz eines schwächelnden Marktes selbstständig zu machen, haben Antje Held, Oliver Prill und Norman Enke jedoch nicht bereut.
Der Firmenname „Die Stilartisten“ lässt nicht für jeden gleich auf eine Werbeagentur schließen. Gleichwohl ist der Grundgedanke der drei Jungunternehmer klar: Jeder Kunde hat eine eigene Problemstellung, welche einer individuellen Lösung bedarf. Dabei ist der Wechsel zwischen den Stilen Grundvoraussetzung, um für Auftraggeber verschiedenster Branchen jeweils ein optimales Ergebnis zu erzielen. Zusammen bringen die Merseburgerin und die beiden Dessauer über 25 Jahre Berufserfahrung sowie unterschiedliche Fähigkeiten in ihre Unternehmung ein. Die Bezeichnung „Fullservice-Agentur“ lehnen sie dennoch ab.
„Wir brauchen nicht alle Disziplinen unter einem Dach, sondern vielmehr in den Köpfen“, sagt Antje Held. „Bei Bedarf können wir jederzeit auf eine Reihe von Spezialisten zurückgreifen.“
Liebe auf den ersten Blick | Ort des Schaffens ist eine im Zentrum von Dessau gelegene weiße Villa, welche mehrere Firmen unter ihrem Dach beherbergt. „Als wir das Exposé lasen, hatten wir uns sofort in den Standort verliebt. Nach Besichtigung der Geschäftsräume waren wir dann endgültig überzeugt. Das Haus mit seinen historischen Mauern passt perfekt in unser Gesamtkonzept, auch wenn wir eventuell Gefahr laufen zu elitär zu wirken – das sind wir aber gar nicht“, schmunzelt Oliver Prill, der – typisch für einen Künstler – die Renovierung der insgesamt knapp 100m² großen Büroräume zusammen mit seinen beiden Partnern in Eigenregie durchführte. Pünktlich zum offi ziellen Gründungstermin konnte dann die Arbeit aufgenommen werden, bei der das konstruktive Verhältnis zum Kunden eindeutig im Vordergrund steht. „Lösungen werden im Team zusammen mit dem Auftraggeber und dessen Mitarbeitern erarbeitet. Dabei legen wir großen Wert auf ein professionelles Projektmanagement mit klar formulierten Zielen und eff ektiven Maßnahmen. Einen zusätzliche Kosten verursachenden Plan B kann man somit von vornherein ausschließen“, fügt Norman Enke hinzu.
Qualität ist Trumpf | Aber wie kommt es nun, dass sich eine so junge Firma in kürzester Zeit und aufgrund der Wirtschaftskrise recht verhalten agierender Werbekunden auf dem Markt etabliert? „Unsere Auftraggeber schätzen die Qualität und unsere Reaktionszeit“, sagt Norman Enke. „Da wir einige Onlinehändler betreuen, die selbst flexibel auf Mitbewerber reagieren müssen, sind kurzfristige Aktionen fast täglich gang und gäbe. Diese Schnelligkeit und den eigenen Anspruch unter einen Hut zu bekommen ist nicht einfach – da wird schon mal bis in die Nacht gearbeitet oder auch am Wochenende.“ Lohn für all die Mühen sind unter anderem namhafte Kunden aus dem näheren Umkreis, vor allem aber auch aus den alten Bundesländern und dem Ausland. „Trotz des erfolgreichen ersten Jahres und eines umfangreichen Kundenstamms dürfen wir uns nicht zurücklehnen“, sagt Antje Held, die das Neukundengeschäft für das kommende Jahr zur Chefsache erklärt. Sieht man sich die Arbeiten der jungen Agentur an, bei der eindeutig die Liebe im Detail steckt, stehen die Chancen hierfür sicher gut. Schlussfolgernd kann man Oliver Prill nur zustimmen, der die Existenzgründung als richtigen Schritt bezeichnet, jedoch im selben Atemzug einige Partner erwähnt, ohne deren Unterstützung der Start nicht so problemlos verlaufen wäre. Auch bei den Kunden, die den „Neulingen“ ihr Vertrauen geschenkt haben, möchten sich die drei Firmeninhaber an dieser Stelle bedanken.